Nolls Marginalien

 

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Nolls Passage

Donnerstag, 17. Juli 2003, 11:21 Uhr<  >

Präludium

. — Da sitze ich nun, ich armer Tropf! Eine dröhnende Unmut ist herbeigeeilt, bestürmt meine Dünung wandernder Wörter und beunlustigt anstehende Strandspaziergänge. Das bleibende Tosen der Brandung, es ersetzt vorzüglich die Schellenklänge, ruft mich zur Besinnung: Mir ist eine Inszenierung aufgetragen, die der Ichferne Ausdruck verleihen soll. Verstört und angespannt blickt es aus meinem müden Haupt, auf der rechten Hand gelagert, nach dem sich verweigernden Stern. – So eröffnete also mein Werk, das Fragment, das vor zehn Jahren ein Roman werden sollte. Wie sich Polyphonie einstellte, lesen Sie im Kommentar.
Donnerstag, 17. Juli 2003, 12:22 Uhr > Noll >
Die Selbstbegegnung, für das sich entfaltende Individuum unumgänglich, gerät durch die ausgewählte Form [der Fuge] zum Amüsement: Jener erstaunliche Charakter ergibt sich der eigenen Imagination und Imitation, Polyphonie entsteht. Gebannt betrachtet der Protagonist das Wechselspiel, entdeckt endlich hinter allen Rätseln sein eigenes und vergisst es gleich darauf wieder. Wunderliche Ansichten werden verkündet, Verborgenes und Verwirrendes freigesetzt, Gespräche geführt. Auf wenig unerstaunliche Weise, wie folgende Szene zeigt, kam es zur Mehrstimmigkeit: Das fremde Subjekt war vor den Spiegel getreten und begann nach kurzer intensiver Betrachtung sein Abbild zu provozieren, das jedoch dachte nicht daran, sich auffällig zu verhalten. So verging eine Weile, nicht unkomisch, bis der Held erschöpft, sich unversehens das Spiegelbild, ein überraschtes, überraschendes „Nanü!“. Beide belauerten einander, verbeugten sich dann mehrmals, gleichermaßen ehrerbietend und spöttisch. Nachdem das geendigt, erschien ein drittes Spiegelbild, grüßte scheu und meldete die Ankunft eines vierten. Das stolperte auf die Bühne, gleiches Spiel, eine phantastische Komödie. Allein die Darsteller wussten damit nichts anzufangen. Das Ich war der ironische Zuschauer seines selbst. Nach zögerlicher Identifikation verabredeten die Figuren, gemeinsam als Erzählinstanz aufzutreten; der Leser wird mit den jeweiligen Ausrichtungen ihrer Sichtweisen noch bekannt gemacht. Nun denn, Vorhang!

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