Montag, 18. Oktober 2010, 12:25 Uhr+2
Minderheiten
. — „Wenn ich es mit einem Wort zusammenfassen müsste“, bemerkte Emm
a Goldman, „würde ich sagen: Quantität. Die Menge herrscht allenthalben vor und zerstört die Qualität. Auf welche Kosten, mit welch schrecklicher Schädigung des Charakters, das kommt nicht in Betracht. Der Individualismus hatte zu keiner Zeit in der Geschichte der Menschheit weniger Aussicht, sich zu verwirklichen, weniger Gelegenheit, sich in normaler, gesunder Weise zu behaupten. Ich will überhaupt keine Masse haben, sondern nur ehrbare Männer und liebliche, süße, gebildete Frauen.“
Montag, 18. Oktober 2010, 12:00 Uhr
Mann ohne Land III
. — Was das Leben, außer Musik, schon fast der Mühe lohnte, seien die Heiligen, die man kennengelernt habe. So Vonnegut. Diese können überall sein. „Mit Heiligen meine ich Menschen, die sich in einer erstaunlich unanständigen Gesellschaft anständig benehmen.“ – „Wir Humanisten versuchen, uns so anständig, fair und ehrenhaft wie möglich zu benehmen, ohne Belohnung oder Bestrafung in einem Leben nach dem Tode zu erwarten (...) das ist unsere Gemeinschaft.“
Mittwoch, 13. Oktober 2010, 19:51 Uhr
Mann ohne Land II
. — „Mit der Kunst“, bekundet Vonnegut, „kann man sich keinen Lebensunterhalt verdienen. Sie ist eine sehr menschliche Methode, das Leben erträglicher zu machen. Eine Kunst auszuüben, egal wie gut oder schlecht, ist eine Methode, die Seele wachsen zu lassen. Singt unter der Dusche. Tanzt zur Musik im Radio. Erzählt Geschichten. Schreibt ein Gedicht.“
Montag, 4. Oktober 2010, 15:49 Uhr
Mann ohne Land
. — Kurt Vonnegut, 82, fragte seinen Sohn nach dem Sinn des Lebens; die Antwort: „Vater, wir sind auf dieser Welt, um einander beim Überstehen dieser Sache zu helfen, egal was sie ist.“