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Sonntag, 5. Dezember 2010, 16:14 Uhr<  >

Qualitätsbewusstsein

. — „Da Printmedien nur langfristig eine Überlebenschance haben“, bemerkt Michael Spreng im November im Journalist, „wird irgendwann auch der größte Sparfuchs und der schlimmste Controller merken, dass sich ein von der ersten bis zur letzten Seite auf Rendite getrimmtes Produkt nicht mehr verkauft. Insofern werden wir bei stark sinkenden Auflagen eine Renaissance der Qualität erleben. Alle, die da nicht mithalten können, werden verschwinden.“
Dienstag, 14. Dezember 2010, 17:19 Uhr > Clark >
Nee. Die heutige verlagsgedrungene Fixierung auf EBIT, cash flow, und ROI muss nicht notwendigerweise einen Mangel an Qualität bedeuten. Oder anders herum: Trotz sparzwangloser Budgetierung kann der Inhalt durchaus qualitätslos hinterher hinken. Siehe neuerdings z.B. beef! und belanglose Konsorten. Wobei mal eine Tempo trotz guter Schreibe und trotz Glaser und Biller letztlich an ihrer strategischen Planung scheiterte. Sprich: Man schrieb irgendwann schlicht am Publikum vorbei. Eine NEON schafft z.B. aber genau das. Die erfolgreiche Zielgruppensicherung. Und trotz ausgeprägter Umsatzneurosen und trotz gewisser inhaltlicher Mängel hat sich dort zumindest ein ansehnlicher Stil entwickelt. Controlling hin oder her. Wenn guter Journalismus leserschaftlich ankommt, spielt die Augenzahl des Kostenwürfels nicht die entscheidende Rolle. Aber mal ergänzend über den Tellerrand geschielt: Wenn schon Qualitätsverlust beklagt wird, löhnte sich durchaus ein kritischer Ausblick auf die appfantastische Multitouchzukunft des Verlagswesens. Ein Wisch -- und alles ist weg. Eine FAZ "light". Und gelesen wird "to go". Darin steckt wahres Vernichtungspotenzial.
Dienstag, 14. Dezember 2010, 18:40 Uhr > Noll >
Moin. Sicher, Ausnahmen gibt’s meist. Wobei „Zielgruppensicherung“ nun keine Kategorie ist, die der Idee der Qualität zufällt. Journalismus trat einmal an, die Welt zu erklären, also mit gewissem geistigen Anspruch, der vielfach verloren scheint, gleichwie.
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 14:39 Uhr > Clark >
Sicher. Man kann die Bemühungen, seine Leser dauerhaft und zahlreich an sich zu binden, vordergründig nicht der "Qualitätskategorie" zuordnen. Klar. Ansonsten würde demnach ja jedes auflagenstarke Blatt automatsich qualitätsexplosiv in die Kioskregale knallen. Guter Journalismus hält einem gewissen Kostendruck durchaus stand. Solange zumindest die Nachfrageseite zufrieden daherblättert und bestenfalls denkt: "Toller Bericht! Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe!". Genau so können mithin die Voraussetzungen für ein gutes journalistisches Umfeld geschaffen werden. Und sicherlich ist die Beantwortung der Qualitätsgretchenfrage auch von einer gewissen Definitionsproblematik geprägt. Aber: Soweit dieses Qualitätsverständnis einen "welterklärerischen Ansatz" verschlingt, wird dessen Befriedigung wahrlich nur mühsam erreichbar sein. Aber II: Keine Lösung. Keine Erklärung. Und auch keine Kritik! Aber vielleicht nimmt sich Journalismus, gerade bei solchen hochgesteckten Zielen, zu ernst? Gruß.
Donnerstag, 16. Dezember 2010, 18:46 Uhr > Noll >
Gegen Humor habe ich kaum etwas einzuwenden. Aber vielleicht ist das Problem justament das, dass man den derzeitigen Journalismus kaum ernst noch nimmt, nehmen kann. Kennen Sie ein „gutes journalistisches Umfeld“? (Womöglich eines, das Bedarf an guter Textarbeit hätte? Könnten Sie auch gerne mailen mit Ihrem Echtnamen, da ich nicht ausschließen kann, dass wir uns schon einmal begegnet sind.) Sodann.

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