Mittwoch, 23. April 2003, 20:02 Uhr
< • >
Zur Form
. — Eigentlich wollte ich noch etwas Lustiges schreiben, bin aber beim Allotria irgendwie hängen geblieben. Und gleich kommt Fußball. Also, meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen den unwiderstehlichen, den wahren Theodor W. Adorno: „Der Essay aber lässt sich sein Ressort nicht vorschreiben. Anstatt wissenschaftlich etwas zu leisten oder künstlerisch etwas zu schaffen, spiegelt noch seine Anstrengung die Muße des Kindlichen wider, der ohne Skrupel sich entflammt an dem, was andere schon getan haben. Er reflektiert das Geliebte und das Gehasste, anstatt den Geist nach dem Modell unbegrenzter Arbeitsmoral als Schöpfung aus dem Nichts vorzustellen. Glück und Spiel sind ihm wesentlich. Er fängt nicht mit Adam und Eva an, sondern mit dem, worüber er reden will; er sagt, was ihm daran aufgeht, bricht ab, wo er selber am Ende sich fühlt und nicht dort, wo kein Rest mehr bliebe: so rangiert er unter den Allotria.“